Am 26. Mai stand unser Förderantrag für das neue Bootshaus auf der Tagesordnung des Sportausschusses im Stadtrat, nachdem er zunächst am 14. April im Bürgerausschuss behandelt worden war.
Wie im April, hat Daniel Naumann von den Ehemaligen des GRC unser Projekt den Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen vorgestellt. Ramin Fleckner von den Ehemaligen des SRC, Jonas Flöck und Werner Preusker verfolgten die Diskussion als Zuschauer und alle nutzten die Gelegenheit zu kurzen Gesprächen mit den Parlamentariern in der Lobby.
Bootshaus Gewinn für Nachhaltiges Bonn, Bonner Sport und Nachbarschaft
Daniel Naumann stellte das Konzept des „vermutlich ersten Nachhaltigen Ruderbootshauses in Deutschland“ in Bonn vor. Aktuell geht es um die Förderung des ersten Bauabschnitts mit 390.000€, „ein Dach über dem Kopf für die Boote“. Dazu konnte er für den Eigenanteil einen Zwischenstand nach fünf Monaten von 100 Spenden mit über 90.000€ vermelden. Der erste Abschnitt soll wie die Sportstätte eines normalen Vereins nach den Richtlinien der Stadt Bonn mit 50 Prozent gefördert werden. Es gehe dabei nicht um zusätzliche Mittel für einzelne Schulen oder andere Arten einer bevorzugten Behandlung. Sieben Jahre Lösungssuche seien jetzt aber bedrohlich für die Zukunft der Vereine.
Das Konzept sieht für die weiteren Abschnitte neben der Bootshalle u.a. Duschen Gymnastiksaal, Kraftraum und Raum für Schulungen vor. Wie vom Bebauungsplan vorgesehen, richtet sich das Nutzungskonzept nach dem Vorbild des ARC Rhenus, der sein Bootshaus auch anderen Vereinen für Rudern und weitere Sportarten geöffnet hat.
Das neue Bootshaus ist daher ein Gewinn für den Bonner Sport und die Nachbarschaft am künftigen Standort. Weitere Schulen sind eingeladen, sich zu beteiligen. Neben der Bonn International School hat nun auch die DLRG Bonn Interesse an einer Kooperation angemeldet. Sie sucht Platz für Schulungsräume und eine Geschäftsstelle.
Nachhaltigkeitskonzept erlaubt Nutzungsänderungen ohne große Umplanung
Da es noch keine Detailplanung für den Grundriss gibt, erfordert das jetzt keine Umplanung. Im ersten Abschnitt geht es nur um eine Lagerhalle für die Boote. Im Rahmen des Nachhaltigkeitskonzepts ist das gesamte Gebäude auf Basis eines Rasters von tragenden Stützen und flexiblen Wänden für wechselnde Nutzungen geplant. So kann der erste Abschnitt, wie gezeigt, aus einer Halle bestehen, die später als Gymnastiksaal und Schulungsraum vorgesehen ist. So können in der jetzt geplanten Gebäudehülle auch Räume für die DLRG eingeplant werden, wenn sie sich entsprechend an der Finanzierung beteiligt, zum Beispiel über eine Miete.
Dank für das Engagement – Entscheidung für 10. Juni in Aussicht gestellt
In der anschließenden Aussprache dankten alle Partei-Vertreterinnen und Vertreter für die Präsentation und das Engagement der Aktiven und Ehemaligen, um nach sieben Jahren der Suche endlich zu einer Lösung zu kommen.
Ein Antrag von Florian Bräuer, FDP, und Nicole Bonnie, CDU, 250.000€ in den Haushalt 2021/22 einzustellen, fand nur bei Robert Viebahn vom BBB weitere Zustimmung. Die Koalition aus Bündnis 90/GRÜNEN, SPD, VOLT und LINKE lehnte ab und beschloß Vertagung auf den 10. Juni. Ramy Azrak von den GRÜNEN warb für eine „gute Entscheidung“ mit Prüfung aller aktuellen Optionen. Tobias Haßdenteufel von der LINKEN hält den Standort in Beuel für denkbar; eine Förderung aber nur für einen ersten Bauabschnitt.
Florian Bräuer, FDP, meinte, sieben Jahre seien doch genug der Prüfung; so nah dran sei man noch nie an einer Lösung gewesen. Fenja Wittneven-Welter, SPD, erinnerte daran, dass der Sportausschuss im April 2019 die Verwaltung einstimmig beauftragt hatte, eine Lösung zu entwickeln. Sie begrüßte die Einladung an andere Schulen, sich zu beteiligen. Sie erklärte, dass es ihr Ziel sei, bis zum 10. Juni zu einem positiven Beschluss zu kommen. Beate Saul von VOLT plädierte ebenfalls zugunsten des Rudersports für einen „zügige“ Entscheidung.
Stephan Günther vom Sportamt der Stadt stellte nachdrücklich dar, dass nach vielen untersuchten Standorten nur der in Beuel als geeignet in Frage komme, da er im B-Plan für ein Bootshaus ausgewiesen ist. Für einen Standort an der Charles de Gaulle-Str. müsse erst der Bebauungsplan geändert werden.
Nun sind wir gespannt, welche Entscheidung der Sportausschuss am 10. Juni trifft. Wir setzen die Lobby-Arbeit fort und werben um weitere Spenden. Wer GRÜNE im Bonner Stadtrat kennt, sollte sie jetzt für unser Bootshaus gewinnen!