In den letzten Monaten ist leider nicht viel Nennenswertes bzgl. der aktuellen Situation des Bonner Schülerruderns geschehen, dennoch möchten wir gerne über den jetzigen Stand aufklären.
Die Vereine SRC und GRC haben beide durch die freundliche Unterstützung des BRV (Bonner-Ruder-Vereins) die Möglichkeit bekommen, einige wenige Boote auf dem Gelände des Vereins zu lagern und somit zumindest einen kleinen Rudertermin aufrecht zu erhalten. Dieses Angebot wird gut genutzt, die SchülerInnen organisieren sich gut soweit.
Auf Grund des beschränkten Platzangebotes lagern die Boote jedoch in ausgesprochen unzufrieden stellender Weise ungeschützt im Freien, teils sogar vor dem Gelände auf der frei zugänglichen Rheinufer Wiese. Der ein oder andere Bonner hat dies teils bereits bemerkt und uns besorgte Nachrichten zukommen lassen. Leider gibt es aktuell keine anderen Möglichkeiten, das Rudermaterial gut zugänglich zu lagern. Immerhin gibt es durch die Sondergenehmigung der Stadt Bonn die Option, einige der Boote nicht auf dem Boden, sondern auf dem Bootsanhänger des GRC vor dem Gelände abzulegen.
Die letzten Treffen gemeinsam mit den Schulleitungen, den Vertretern der Stadt Bonn und anderen Beteiligten verliefen größtenteils ohne erwähnenswerte Fortschritte. Ein Gelände in Bornheim wird aktuell genutzt, um weiteres Bootsmaterial beider Vereine unterzubringen. Somit sind die Materialien aktuell an drei Standorten (BRV, Bornheim, Viktoriabad) gelagert, was die SchülerInnen bei der Organisation von Wanderfahrten etc. vor logistische Herausforderungen stellt, die sie bislang glücklicherweise sehr gut handhaben.
Bei dem Bornheimer Gelände besteht die Möglichkeit, ein „richtiges“ Bootshaus aufzubauen. Räumlichkeiten sind vorhanden, die Stadt Bonn hat der Zahlung der Miete für beide Vereine ausnahmsweise zugestimmt (obwohl außerhalb Bonns). Die Steggenehmigung liegt nach letztem Stand jedoch noch bei der Stadt Bornheim, sodass ein richtiger Ruderbetrieb noch nicht möglich ist. Zudem bestehen Zweifel über die Entfernung aus Bonner Richtung. Denn bspw. das Einzugsgebiet des Friedrich-Ebert-Gymnasiums ragt bis in den Bereich Mehlem, sodass eine Fahrt nach Bornheim (ohne Auto) schnell über 45 Minuten dauert. Neben G8 als Schulform und somit häufigem Nachmittagsunterricht führt diese Entfernung voraussichtlich schnell zu einem schwindenden Interesse am regelmäßigen Rudersport.
Da wir viele Vorschläge von Außerhalb erhalten haben (vielen Dank dafür im Namen beider Vereine!), möchten wir auch die anderen Alternativen in Kurzform schnell erwähnen und kommentieren:
Das Gelände in der Bonner Rheinaue neben dem Post-Kanuclub ist klein, es müssten zudem u.a. Bäume gefällt werden. Die DLRG plant dort hinziehen, was voraussichtlich noch einige Jahre dauern wird. Das Gelände ist somit aber bereits belegt.
Das Gelände der DLRG auf der Beuler Rheinseite wird demnach erst in einigen Jahren frei. Es ist von den Abmessungen zu klein für zwei Vereine. Eine Ausweitung des Geländes ist nicht möglich, da die Bewohner der Häuser links und rechts vom Gelände einen freien direkten Weg zum Rhein garantiert haben. Das Gelände ist generell natürlich dennoch interessant, da sowohl Steggenehmigung als auch Abwassersystem etc. vorhanden sind.
Andere Vereine sind aktuell nicht frei, sodass das Einquartieren in einem anderen Bootshaus auf lange Sicht nicht in Frage kommt. Der BRV ist übrigens auch keine langfristige Lösung, da der Verein sein Gelände in naher Zukunft wieder vollständig für sich verwenden können möchte. Das bisherige alte Bootshaus der Uni Bonn ist nun teilweise zur Sporthalle umgebaut worden, sodass hier nun endgültig alle Plätze belegt sind. Die Entscheidung, ob die Sporthallen der Uni Bonn zwangsweise am Rhein liegen mussten, lag dabei nicht in unserer Hand.
Eine etwas langfristiger gedachte Lösung, die aktuell noch etwas utopisch klingt, ist das Grundstück zwischen ARC und BRV auf der Bonner Rheinseite. Dort befindet sich ein Gelände mit Gebäuden der Universität Bonn, der RWTH Aachen, der Fraunhofer-Institute in Sankt Augustin und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Das Gelände gehört jedoch nicht der Stadt Bonn, sondern dem Land NRW. Die vorhandene Wiese zum Rhein runter ist flächenmäßig absolut ausreichend. Eine Abspaltung eines Teils des Grundstückes wäre denkbar, um dort ein Bootshaus zu errichten. Erste Gespräche sind bereits angelaufen, das Land ist generell bereit, das Gelände abzugeben. Die Stadt Bonn hat im Falle einer Freigabe des Grundstücks ein dreimonatiges Vorrecht, das Gelände zu erwerben. Sollte es soweit kommen, hoffen wir auf eine schnelle Handlungsfähigkeit der Stadt, die zuletzt leider nicht immer gegeben war.
Die notwendige Investition müsste voraussichtlich aus externen Mitteln getätigt werden, doch auch hier gab es bereits erste Gespräche. Bzgl. der Mitverwendung der Stege von ARC und BRV zeigte sich bereits eine erste positive Verhandlungsbereitschaft.
Dieses Gelände ist für die Vereine absoluter Favorit. Doch nicht nur die notwendige Erwerbung des Grundstückes, sondern auch die damit verbundenen Arbeiten bzgl. neu eingeführter Hochwasserschutz-Regelungen etc. lassen ein baldiges Ende der Vorarbeiten noch nicht absehen.
Die Kommunikation führt hier aktuell die Stadt Bonn, da die Fördervereine nur bedingt mit eingreifen können, solange es noch nicht um die konkrete Bootshausplanung geht.
Wir hoffen inständig, dass die Stadt Bonn sich der Tragkraft des Bonner Schülerruderns bewusst ist und diese traditionelle Sportkultur nicht ebenso leicht dahinschwinden lässt, wie andere zahlreiche Bonner Kulturgüter in den letzten Jahren.
Oft werden wir gefragt, wie Ihr helfen könnt. Keine Sorge, wir haben euch nicht vergessen. Sobald es darum geht, „Manpower“ oder finanzielle Mittel zu sammeln, melden wir uns rechtzeitig. Aktuell möchten wir ohne eine konkrete Summe nennen zu können noch keine Gelder sammeln. Mit einem genauen Spendenziel erhoffen wir uns eine größere Reichweite und ein schnelleres Erreichen der notwendigen Summe.
Gerne könnt ihr uns aber natürlich weiterhin kontaktieren, wenn es Ideen und Anregungen gibt.
Wir hoffen, möglichst bald weitere Fortschritte nennen zu können und werden euch auf dem Laufenden halten.
Mit rudersportlichen Grüßen
Ramin Fleckner
1. Vorsitzender Förderverein SRC